Das 13. Monat/Frühlingserwachen

Schon ein Jahr herum, die Zeit vergeht so schnell. Nun beginnt das zweite Jahr und damit viele weitere tolle Abenteuer für uns alle. Im 13. Monat waren wir viel draußen und haben die Welt mit ganz neuen Augen gesehen. Viele Anschaffungen standen an und ganz nebenbei wird das Kind immer größer.

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Nachdem meine Tochter ja bereits kurz vor ihrem Geburtstag alleine gehen konnte, haben sich damit unsere Abläufe etwas verändert. Bisher sah unsere Vormittagsspaziergang so aus, dass ich gegangen bin und sie im Kinderwagen saß. Nun wollte ich sie natürlich gerne selber gehen lassen. Dafür brauchten wir Schuhe. Meine Tochter hat sehr große Füße, und leider auch sehr breite. Die meisten Schuhe die wir von Freunden bekommen haben, waren ihr zu klein. Meist hat die Länge gepasst, aber der Schuh war zu schmal, oder die Breite hat gepasst und der Schuh war viel zu lang. Als ich schon etwas am verzweifeln war kam meine Schwiegermutter mit den Elefanten-Schuhen aus der Kindheit meines Mannes daher und siehe da: sie passten perfekt. Sie waren sogar ein bisschen zum in Länge und Breite hineinwachsen. Ich liebe diese Schuhe heiß, und das aus mehreren Gründen. Zum eine sind es Echtlederschuhe, zum Anderen haben sie eine total süße Sohle die Smileys in den Boden zeichnen, und zu guter Letzt sind sie grün. Einmal nicht rosa oder blau. Ihr erinnert euch an meine Geschichte mit der Farbverwirrung…


Also machte meine Tochter in den Schuhen ihres Vaters die Gegend unsicher. Und wie schnell sie dabei war. Natürlich ist sie noch mehr im Wagerl gesessen als selber gegangen. Aber sie schien großen Spaß zu haben und hat immer überall was neues entdeckt. Passanten hat sie immer fröhlich zugewunken. Das hat sie immer schon gerne gemacht, und nun macht sie es eben auch beim selber gehen. Außerdem hat sie großen Spaß daran Dinge herum zu tragen. Sie hat von meiner Mutter ein Sandspielzeug-Set bekommen in dem eine Gießkanne dabei ist. Mit der geht sie jetzt durch den Park und sammelt Steine. Natürlich haben wir auch schon die ersten mit nach Hause genommen. Die Mineraliensammlung wird schon mal angelegt.


Da sie nun gehen und nicht nur krabbeln konnte, habe ich mich auch das erste Mal auf den Spielplatz mit ihr getraut. Zuerst war sie eindeutig ziemlich irritiert, was wir da jetzt sollen. Die Schaukel fand sie gruselig und die Sandkiste war auch nicht spannend. Der Schotter unter den Spielgeräten hat es ihr dafür sehr angetan. Da hat sie begeistert Stein für Stein aufgesammelt. Andere Kinder haben wir leider nur recht selten getroffen. Ich scheine zu einer schlechten Zeit unterwegs zu sein. Selbst an warmen, sonnigen Tagen ist fast nie etwas los. Schade, wo ich eigentlich gerne andere Mütter und Kinder kennen lernen wollte. Durch die Pandemie hatte meiner Tochter noch nicht wirklich Kontakt zu anderen Kindern und ich hoffe ein bisschen, das am Spielplatz ändern zu könne. Aber bisher: Fehlanzeige. Naja, vielleicht wird es ja noch, wenn es wieder wärmer wird.


Gutes Stichwort, das Wetter. Wir hatten einen sehr wechselhaften Frühling mit viel Schnee, Regen und einzelnen Sonnentagen. Es war ziemlich mühsam, weil man nie wusste, was man nun heute anziehen musste. Ostern stand an und das Wetter ließ sehr zu wünschen übrig. Da wir die Wochenenden davor mit Geburtstag und allerlei andern Dingen genug zu tun hatten, haben wir Ostern ausfallen lassen. Wir waren einfach zu Hause und haben unsere eigene Osterjause veranstaltet. Meine Tochter durfte zum ersten Mal auch etwas vom Osterschinken kosten. Wir haben ja eigentlich angenommen, dass sie ihn nicht mögen würde, da sie nicht so gerne Fleisch isst. Aber nichts da, sie war total begeister. Auch der Reindling (eine kärntner Spezialität, ein süßer Germteig mit Rosinen, Zimt und Zucker) wurde von ihr begeistert gegessen. Manchmal habe ich das Gefühl, die Babysachen findet sie mittlerweile einfach zu langweilig. Solche Ding gibt es natürlich nicht jeden Tag, das wäre viel zu viel Salz und Zucker. Aber ab und an ist das schon OK, wir Großen gönnen uns ja auch mal was. Im Alltag schaue ich dann wieder sehr genau auf ihr Essen.


Nachdem wir auf Grund der Pandemie die Großfamilie das Jahr hindurch nur sehr wenig gesehen haben, wollte ich für die Urgroßeltern eine Möglichkeit schaffen, sich ein bisschen etwas von unserer Kleinen anzusehen. Daher habe ich ein Fotobuch gestaltet und an alle per Post verschickt. Beim durchstöbern der Fotos habe ich erst gemerkt wie viele wir gemacht haben. Und wie viel sich in so kurzer Zeit getan hat. Echt unglaublich wie sehr sich so ein kleiner Mensch im ersten Jahr entwickelt. Sie ist so groß geworden…


In dieser Zeit habe ich auch den Entschluss gefasst unsere Geschichte aufzuschreiben und zu veröffentlichen. Bei all den großen und kleine Momenten im ersten Jahr hätte ich manchmal gerne jemanden zum Fragen gehabt. Manchmal ist es mir einfach abgegangen keine andere Mama in der Nähe zu haben. Und bei der Suchen im Internet habe ich nie gefunden, was ich wollte. Immer waren die Geschichten am spannendsten Teil dann aus. Oder ich konnte mit der Herangehensweise nichts anfangen. Und da kam dann mein Mann und meinte: „Dann schreib es doch selber!“. Das war ursprünglich nicht das, was ich vor hatte. Aber vielleicht kann ich ja auf diese Weise dem Einen oder der Anderen helfen. Vielleicht findet jemand in meinen Texten genau das, was er sucht. Und wenn es nur ein einziger Mensch da draußen ist, dann freue ich mich, wenn ich helfen konnte. Und so begann dieser Blog… Wobei die Entstehung war dann natürlich schon noch etwas umfangreicher. Wenn es euch interessiert, lasst es mich wissen, dann schreib ich gerne etwas darüber.


Als das Wetter endlich besser wurde, haben wir uns mit der Keinen auch mal wieder in den Stall getraut. Den Winter hindurch war sie meistens bei meine Schwiegereltern, während wir in den Stall gefahren sind. Das hatte einerseits den Vorteil von etwas Zeit für sich, andererseits musste sie dann nicht bei Kälte, Regen und Schnee für Stunden draußen bleiben. Das hat auch sehr gut funktioniert. Nun wollten wir sie aber mal wieder zu den Pferden bringen. Wir haben zwei Ponys (siehe auch Kapitel über das dritte Monat), wobei meiner Kinder mag und sehr zuverlässig ist. Der Haflinger meines Mannes ist zwar auch sehr brav und vorsichtig, er braucht Kinder aber nicht. Man merkt ihm einfach an, dass er kein glückliches Schulpferd war. Daher versuchen wir ihm Kinder nach Möglichkeit vom Hals zu halten. Es muss also meiner zum Kuscheln und Schmusen herhalten. Was ihn natürlich nicht wirklich stört. Bei ersten Mal waren die Ponys allerdings eh gar nicht so spannend. Die waren ihr da wohl noch etwas zu groß. Die Box mit den Bürsten war da viel spannender. Sie hat begeistert alles aus- und wieder eingeräumt und wieder aus- und wieder…. Das wir alles nachher wieder gefunden haben grenzt an ein Wunder. Aufs Pony habe ich sie am Ende trotzdem gesetzt. Es war ihr zwar wohl etwas unheimlich, aber auch spannend, und vom Fell war sie ganz begeistert. Mein Pony ist ein Island-Mix, der hat viel weichen Pelz.


Ich habe auch angefangen unseren Balkon aus dem Winterschlaf zu holen. Ich muss zugeben, er hat dieses Jahr sehr gelitten. Ich habe vor lauter Baby irgendwie nie die Zeit gefunden, mich richtig zu kümmern. Auch winterfest habe ich gar nichts gemacht. Nach dem ersten Frost war es mir dann auch egal und ich bin nach dem Motto gegangen: wer überlebt kann bleiben. Zu meiner Verwunderung haben es fast alle Pflanzen geschafft. Man traut den Balkonpflanzen scheinbar echt zu wenig zu. Trotzdem musste dringend umgestaltet werden. Schon alleine wegen der Kleinen. Kaum war es einmal warm genug, stand sie auch schon draußen. Natürlich ist unser Balkon nicht kindersicher… Also habe ich neue Töpfe gekauft und die Pflanzen so hingestellt, dass meine Tochter sich nicht mehr herunterstürzen kann. Giftige Pflanzen haben wir übrigens keine am Balkon. Ich bin ein Freund von Nutzpflanzen, möchte also entweder etwas Ernten können, oder zumindest die Pflanze selber essen können. Wir haben einige Kräuter, Erdbeeren und auch einen Lavendel (wohl das einzige, dass man auf der ersten Blick eher für eine Zierpflanze halten würde, ich mache allerdings Sirup aus den Blüten). Die Pflanzen draußen waren damit allesamt nicht mehr ein all zu großes Problem, zu mal sie natürlich nicht alleine auf den Balkon darf.


Unsere Zimmerpflanzen schauen da schon wieder anders aus. Wir haben nicht viele, da wir wenig Fensterfläche haben. Die Wohnung ist eher wie ein Schlauch angelegt und im Schlafzimmer steht nur eine Mini-Orchidee am Fensterbrett. Im Wohnzimmer haben wir einen Gummibaum. Das ist, neben dem Lavendel, mein besonderer Liebling. Er ist aus einem Ableger von meiner Schwiegermutter selbst gezogen und wurde von mit Benedikt getauft (nein, dass hat nichts mit dem Schauspieler der den Drachen Smaug gesprochen hat zu tun 😉 … man beachte meine Präferenz). Bisher hatte der auf einem Hocker seine Platz, außer Reichweite von kleinen Kinderhänden. Aber nun ist er zu groß und musste im großen Topf auf den Boden umziehen. Und meine Tochter hat offenbar genau so gefallen an ihm gefunden wie ich. Wobei, eher an seiner Erde. Sie räumt mit großer Freude die Erde aus dem Topf, so schnell, dass ich kaum zum Hinterherkehren komme. In meiner Verzweiflung habe ich den Topf eingezäunt, mit Stecken und einer Schnur… Ich hoffe es hält sie etwas davon ab. Und irgendwann wird sie genug mit der Erde gespielt haben. Zumindest die Pflanze selber ist noch uninteressant, fragt sich nur, wie lange…


Wie weiter oben schon angedeutet ist meine Tochter nicht gerade klein. Genauer gesagt ist sie sogar recht groß für ihr Alter. Wir schließen schon wetten ab, ob sie sehr nach ihrer Großmutter kommt, und dann halt schon mit zwölf oder dreizehn Jahren mit dem Wachsen aufhört (ich war auch mit vierzehn ausgewachsen). Jedenfalls wurde ihr die Babyschale fürs Auto zu klein. Ich wollte gerne etwas kaufen, dass wir dann gleich fürs nächste Kind auch nehmen können, mein Mann wollte gleich den bis Zwölfjahre, also das All-in-One Modell. Da Autos seine Sache sind, habe ich ihm die Wahl überlassen. Er macht sich da dann auch Gedanken und recherchiert im Internet nach Sicherheitstests usw. Unsere Wahl viel dann auf ein Model mit Prallkissen… Ich war mehr als nur Skeptisch. Das Ding kam mit sehr groß vor und ich hatte etwas Angst, dass sich meine Tochter eingeengt fühlen würde. Wir haben uns gegen eine Isofix-Platte entschieden und ein Model nur mit den Hacken zum in Auto fixieren. Die Platten waren uns einfach viel zu teuer.


Zuletzt habe ich auch einen Sitz fürs Fahrrad gekauft. Das war ja unser Geburtstagsgeschenk von den Urgroßeltern (oder hätte es sein sollen, siehe auch: Geburtstagsfeier). Ausprobiert haben wir ihn noch nicht, dafür war das Wetter einfach noch zu kalt. Aber ich bin gerüstet, habe auch Helme für das Kind und mich besorgt. Sicherheit geht vor und ich muss ja auch ein Vorbild sein. Jetzt muss ich nur noch den Mann zu einem Helm bringen, wenigstens wenn er mit uns mitfährt…


Zusammengefasst: Alles beim Alten und zugleich alles neu. Unser 13. Monat drehte sich um Mobilität auf allen Ebenen. Jetzt erkunden wir die weiter Umgebung, langweilig wird es sicher nicht.

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