
Mit dem Kind auf Reisen… das will geplant und vorbereitet sein. Und natürlich braucht man die passende Ausrüstung. Manches schafft man sich am besten noch vor der Geburt an, manches erst im Laufe der Zeit. Und manchmal entscheidet das Baby dann ganz anders.
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Wie euch vielleicht von aufgefallen ist bin ich eine Kinderwagenmama. Ich liebe meinen Kinderwagen. Er ist nicht nur ein Transportmittel für das Baby, sondern auch eine Tragehilfe für Einkäufe, Wickeltasche und was man halt sonst so mit hat. Er kann Einschlafhilfe, genauso wie Wachmacher sein. Und manchmal muss er auch als Packesel herhalten. Wir haben uns noch vor der Geburt einen Kinderwagen angeschafft, der mitwachsend ist und im Komplet-Set daherkam. All inclusive, sozusagen. Mit Babywanne, Autoschale (natürlich geprüft), Buggy Aufsatz, Wickeltasche, Fellsack für den Winter… Hätten wir alles einzeln gekauft, wäre es wohl teuer gewesen, aber auch so ist so ein Kinderwagen nicht gerade billig. Ich wollte einen mit großen Rädern, da wir wussten, dass er geländetauglich sein musste (wir haben ihn sogar bei Wandern am Berg mitgehabt, hat er ganz gut weggesteckt). Besonders wichtig war mir die Möglichkeit, dass meine Tochter auch mit dem Buggy-Aufsatz zu mir gedreht sitzen kann. Gerade bei den Kleinen ist es wichtig, dass sie Blickkontakt zu ihren Bezugspersonen aufnehmen können. Unser Model erlaub es den Aufsatz in beide Richtungen aufzusetzen. Meine Tochter sitzt auch jetzt noch meistens zu mir gedreht. Wenn sie nach vorne schauen will, dreht sie sich um und schaut an ihrem Dach vorbei (das klappe ich dann ganz nach hinten). Gerade wenn wir auf der Straße unterwegs sind, ist es mir allerdings ohnehin lieber, sie schaut zu mir. Dann kann sie sich auch an mir orientieren, wenn ihr ein lautes Geräusch Angst macht.
Natürlich wird meine Tochter auch viel getragen. Wenn wir unterwegs sind, kann sie jederzeit aus dem Kinderagen heraus und auf den Arm. Nur die ganze Zeit tragen wollte ich von Anfang an nicht. Ich bekomme leicht Rückenschmerzen und bin es auch nicht gewohnt viel am Rücken zu tragen (Rucksäcke trägt meist mein Mann, ich selbst habe nur einen sehr kleinen, leichten der als Handtaschenersatz am Fahrrad dient). Daher kam nur tragen für mich nicht in Frage. Trotzdem haben wir uns ein Tragetuch ausgeborgt und ausprobiert. Ich wollte die Kleine schließlich auf Spaziergänge mit den Pferden oder zum Wandern mitnehmen. Leider mochte meine Tochter das Tragetuch überhaupt nicht. Sie hat wie am Spieß gebrüllt und sich gewehrt wie sonst nie. Also habe ich herum gesucht und eine Mai-Tei (eine Stofftrage) angeschafft. Die hat sie angenommen. Die ersten Monate haben wir sie dann in der getragen. Bis sie ca. 8 Monate alt war, ging das ganz gut, dann wurde sie mir damit zu schwer. Die Träger haben eingeschnitten und ich hatte auch immer das Gefühl, meine Wirbelsäule nicht optimal biegen zu können. Also haben wir einen Schnallentrage gekauft (eine Mitwachsende, die für Babys von der Geburt bis ca. drei Jahre gehen soll). Die ist mit Bauchgurt und gepolsterten Trägern und erlaubt sowohl Bauch- Rücken- als auch Hüfttragen. Das Anziehen (besonders auf den Rücken) fand meine Tochter etwas seltsam, da man sie da wie einen Beutel nach hinten schupft. Aber sie schein es ganz bequem zu finden und mein Rücken dankt mir die Neuanschaffung sehr. Auch wenn wir sie nicht so viel verwenden, besonders seit meine Tochter selber gehen kann, bin ich froh eine Trage zu haben. Am Arm wird sie ohnehin trotzdem genug herumgetragen…
Wie oben erwähnt haben wir die Autoschale mit dem Kinderwagen gemeinsam gekauft. Daher mussten wir uns das erste Lebensjahr keine Gedanken ums Autofahren machen. Als meine Tochter aber ein Jahr alt wurde, wurde ihr diese Schale endgültig zu klein (ihre Füße ragten so sehr drüber, dass es schon recht lustig aussah und sie ist mit dem Kopf immer am Schirm angestoßen). Wir haben also einen Kindersitz gekauft. Gleich ein Model, dass sie haben kann bis sie zwölf ist. Er hat einen Prallpolster für die Kleine, den man später wegnehmen kann. Zuerst war ich ob der Größe und Massivität etwas besorgt. Ich wollte meine Tochter im Auto ja nicht einsperren. Aber sie hat den Sitzt sofort akzeptiert und schläft sogar drinnen (obwohl die Verkäuferin noch meinte, ob wir nicht lieber einen mit Liegefunktion haben wollen, der natürlich gleich mal um 100€ teurer war). Manchmal macht man sich als Eltern eindeutig mehr Gedanken als man müsste.
Neben zu Fuß oder mit dem Auto ist man bei uns in der Gegend auch gut beraten ein Fahrrad zu besitzen. Wir sind die Radfahrgegend schlecht hin, weil fast alles eben ist. Außerdem ist mit dem Rad eigentlich alles im Ort zu erreichen und man braucht mit dem Auto teilweiße länger. Ich wollte daher natürlich gerne auch mit dem Kind Fahrradfahren können. Da ich die Anhänger nicht mag, da dieser leicht übersehen wird, haben wir uns für einen Sitz auf dem Gepäcksträger entschieden. Der macht das Rad zwar etwas kippeliger, ist für den Alltag aber angenehmer. Meine Tochter liebt es am Rad zu fahren, je schneller desto besser. Natürlich tragen wir Helme, und auch der war von Beginn an kein Problem. Sie lässt ihn sich ohne Probleme aufsetzen und behält ihn auch an. Trotzdem freue ich mich schon, wenn sie dann ihr eigenes Laufrad bekommt. Dann werden die Ausflüge sicher noch aufregender. Sowohl für sie, als auch für mich ;).
Ihr seht, im Laufe der Zeit haben sich ziemlich viele Dinge angesammelt, um mit dem Kind vor die Türe zu gehen. Natürlich hat man nicht immer alles mit (auch wenn ich mich manchmal ärgere etwas nicht mitgenommen zu haben). Manchmal wäre es auch toll, die Dinge zu schrumpfen oder sie überall einfach herzuzaubern. Aber irgendwie kommt man immer von A nach B, auch wenn es manchmal etwas länger dauert. Hauptsache alle kommen sicher an ihr Ziel.