
Mit dem Baby zum Arzt zu müssen ist ja schon manchmal eine Herausforderung. Doch selbst zum Arzt zu müssen, und ein Baby oder Kleinkind dabei oder zu Hause zu haben, kann noch viel ansträngender sein. Heute soll es daher mal darum gehen, wenn Mama (oder Papa oder auch beide) zum Arzt müssen.
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Schon sechs Wochen nach der Geburt muss man auf jeden Fall das erste Mal selbst zum Arzt, nämlich zum Gynäkologen. Zumindest ich habe in diesem Fall meine Tochter einfach mitgenommen. Was hätte ich auch sonst mit ihr machen sollen? Je nachdem wie lange man wartet, kann es schließlich durchaus sein, dass sie in dieser Zeit Hunger bekommt, da hilft eine Person die vielleicht mit dem Kinderwagen gehen kann leider auch nicht weiter. Bei meinem Gynäkologe war das kein Problem, zumal meine Tochter netterweise fast die ganze Zeit geschlafen hat.
Etwas mühsamer war der Besuch bei der praktischen Ärztin. Ich habe nach der Geburt Probleme mit Hämorriden gehabt (was, wie ich mittlerweile weiß, ein sehr gängiges Problem ist). Jedenfalls musste ich spontan zum Arzt und hatte natürlich keinen Babysitter zu Hand (auch wenn sich auch hier die Thematik mit dem Stillen gestellt hätte). Meine praktische Ärztin war aber so nett und hat mich vorgezogen, damit ich mit der Kleinen nicht so lange warten muss. Auch habe ich vorher angerufen. Zum einen, weil wir nach wie vor in einer Pandemie stecken und man sich sowieso voranmelden muss, zum Andren sagen sie einem dann auch ob es gerade sehr voll ist und man vielleicht lieber etwas später kommen soll.
Das nächste Mal selber zum Arzt musste ich dann erst, als meine Tochter bereits ein Jahr alt war. Da ist es dann schon eher nur ein logistischer Aufwand, weil ich mich nach einem Babysitter umschauen musste. In meinem Fall war es die Schwiegermutter, weil die sehr nahe bei uns wohnt und es für kurze Besuche leichter hat. Durch die Pandemie und die reduzierten Termine, haben wir im Moment beim Arzt nicht so lange Wartezeiten. Meine Tochter hat es nicht schlimm gefunden. Sie sind einfach auf den Spielplatz gegangen und ich habe sie von dort abgeholt. Das Ganze hat vielleicht 45 Minuten gedauert. Wie das wäre, wenn man aber zwei Stunden wartet (wie das ja leider auch mal der Fall sein kann) weiß ich allerdings noch nicht.
Wie ihr im Kapitel des 15. Monats lesen könnt, musste ich mich mehreren Zahnbehandlungen unterziehen. Das sind leider so Sachen, da kann man das Kind nicht mitnehmen. Und es sind auch nicht mehr so schön überschaubare Zeitspannen. Beim ersten Mal hat es knapp über eine Stunde gedauert. Beim zweiten Mal aber fast 1 ¾ Stunden. Daher wäre ohne Babysitter da gar nichts gegangen. Ich hatte meine Mutter mit, die mit der Kleinen in der Zeit einkaufen war. Blöd nur, wenn man nicht genau weiß wie lange es dauern wird, weil es ja bekanntlich immer anders kommt als man denkt. So ist meine Mutter schon ein paar Mal öfter um den Block gegangen. Zum Glück ist meine Tochter ein fröhliches Kind, das immer gerne mit Passanten anbandelt und eigentlich überall wo sie ankommt alle Leute zum Lachen bringt. So hat sie sich auch köstlich amüsiert und mich wohl nicht sehr vermisst. Definitiv ein Vorteil, wenn man Großeltern oder eine andere nahe Bezugsperson hat, dann ist auch der Trennungsstress nicht so groß.
Wenn es geht, dann nehme ich immer gerne meinen Mann, einfach auch, damit die beiden Zeit mit einander verbringen können. Natürlich ist das nicht so einfach, da Ärzte ja meistens eher nicht am Abend Ordinationszeiten haben. Extra Urlaub nehmen finde ich auch blöd, auch wenn ich es manchmal insgeheim gerne hätte. Auch weil das heißen würde mal einen extra Tag als Familie zu haben wo mal halt auch kurz mal zum Arzt muss. Aber das Geld muss halt auch irgendwo her kommen und unbegrenzt Urlaub hat man halt auch nicht.
Natürlich hatte ich meine Tochter auch, abgesehen von ganz am Anfang, schon mit beim Arzt, auch wenn ich das im Großen und Ganze eher vermeide. Die Warterei mit stillsitzen, nicht laut sein usw. ist halt nichts für eine einjährige. Daher ist das für mich die absolute Ausnahme und nur in Notfällen. Ich hatte sie zum Beispiel mit, als ich nur eine Probe abgeben, und überprüfen lassen musste, und wir vielleicht 15 Minuten gebraucht haben. Sie hat dabei die anderen Patienten begutachtet und war noch ganz guter Dinge. Viel länger hätte es aber nach ihr wohl nicht dauern dürfen.
Zusammengefasst ist mein Fazit: holt euch Hilfe. Ob s nun der Vater, die Großeltern, die Babysitterin oder eine gute Bekannte ist. Hauptsache das Kind muss nicht unbedingt mitgehen. Wenn es doch sein muss, dann ruft vielleicht vorher an, wie die Wartezeiten aussehen. Ich habe auch immer gesagt, wenn ich mit Kind komme, dann wissen sie dort gleich, was Sache ist. Und kommen einem manchmal auch entgegen. Als ich mit meiner schlafenden Tochter bei Zahnarzt war, waren im Wartezimmer dann extra alle besonders leise, damit sie nicht aufwacht. Ich erwarte keine Sonderbehandlung, aber ich bin dann umso dankbarer wenn man mir etwas entgegen kommt. Schauen wir mal wie das nach Ende der Pandemie werden wird. Sollte das jemals kommen, nachdem der Virus fröhlich weiter mutiert und die Leute es nicht schaffen, sich impfen zu lassen. Und wir es auch nicht hinbekommen Impfstoff an andere Länder abzugeben. Dann werden die Wartezeiten sicher wieder länger und das Ganze wird ein echter Spaß. Ich schreib euch dann wieder, wie es uns so ergangen ist.
Kleiner Exkurs noch, wir hatten unsere Tochter natürlich auch zum Impfen (also der Covid19 Impfung) mit. Das hat sie an sich nicht gestört, da super organisiert und mit anschließender Wartezeit in 25 Minuten erledigt. Dafür war sie der kleine Star dort. Alle haben sich gefreut so ein kleines Kind zu sehen, sie hat mit dem Arzt herumgealbert und war super gut gelaunt. Auch haben mir ständig die Leute gesagt, dass sie aber noch nicht geimpft wird. Ja eh, das weiß ich auch. Auch wenn ich nichts dagegen hätte, einfach um sie auch zu schützen. Schließlich ist diese Krankheit kein Zuckerschlecken, ich kenne mittlerweile echt genug Leute denen es nicht gut ging dabei.
Also bleibt gesund!