
Gerade in der Anfangszeit habe ich mich oft gefragt, was ich meiner Tochter den nun zum Essen machen soll. Neben der Frage nach den Inhaltsstoffen (ich wollte ja möglichst alles abdecken um so keine Zusatzmittel wie Flaschenmilch zu brauchen) wollte ich auch ihr möglichst viele Geschmäcker bieten. Außerdem bestehe ich immer noch darauf, dass mein Kind nur Dinge bekommt, die ich auch essen würde. Heißt in diesem Fall: es muss mir auch zumindest halbwegs schmecken. Und dann war da auch noch die Sachen mit den Zutaten… Kurzum, es war manchmal nicht so einfach. Daher hier heute einmal eine Sammlung unserer Lieblingsrezepte (die es zum Teil auch immer noch gerne gegessen werden) und mit denen man erstaunlich viel Abdecken kann.
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Die Meisten meiner Rezepte habe ich von der Seite Breifrei.de. Allerdings habe ich sie leicht abgeändert und vor allem universalisiert, so dass ich möglichst viele Zutaten auch ersetzen kann. Zum einen um möglichst viel Abwechslung im Speiseplan zu haben, zum anderen, weil ich viele Zutaten einfach nicht zu Hause habe. Ich bin durchaus bereit so manches nur für meine Tochter anzuschaffen, aber manches habe ich dann doch einfach nicht. Oder ich bin draufgekommen, dass meine Tochter es einfach nicht mag.
Fangen wir ganz vorne an, eines der ersten Rezepte waren Apfel-Hafer Kekse, die ich selber entwickelt habe (wobei es einfach nur zwei Zutaten sind) und die man eigentlich mit jeder Art von Obstbrei machen kann.
100g Obstbrei
50g Haferflocken (kleinblättrige eignen sich besser, aber man kann auch normale nehmen)
Das Ganze dann mit dem Löffel auf ein Backblech und ab in den Ofen (Ober-/Unterhitze 170°C 10-15min). Man kann auch etwas Mehl dazu geben, dann werden sie fester.
Auch sehr früh waren bei uns Herzoginnen-Kartoffel. Das ist eigentlich ein ganz normales Rezept, das ich einfach nur stark vereinfacht habe und ohne Salz mache.
300g Kartoffel
1 Ei
Kartoffel kochen und stampfen, etwas abkühlen lasse, Ei einrühren und auf ein Blech dressieren. Für 10 Minuten in den Ofen bei 175°C Ober-/Unterhitze.
Man kann auch die Hälfte der Kartoffel mit Karotte oder Süßkartoffel ersetzen.
Gerade wenn es um verschiede Gemüsesorten geht, sind Waffeln der Hit. Sie sind sehr vielfältig, leicht und schnell zu machen und zumindest meine Tochter mag sie eigentlich immer.
50g Butter
1 Ei
50ml Milch (Kuh oder Pflanzenmilch)
50ml Sprudelwasser (es geht auch Leitungswasser)
125-130g Mehl (egal ob glatt oder Vollkorn und auch egal ob Weizen, Dinkel usw.)
100g Gemüse fein geraspelt oder geschnitten
1 Messerspitze Backpulver
Dann einfach mischen (am besten in der Reihenfolge der Liste) und ab ins Waffelweisen. Man kann da tatsächlich so gut wie alle Arten von Gemüse nehmen, von Zucchini über Broccoli, Karotten, auch Tomaten oder Paprika gehen (was man nicht raspeln kann wird klein geschnitten). Auch verschiedene Gemüsesorten zusammen gehen gut. Wird der Teig durch das Gemüse zu feucht, dann einfach mehr Mehl zugeben. Ich gebe auch gerne Kräuter hinein, um das Ganze zu verfeinern, aber gerade am Anfang braucht man das nicht.
Meine Tochter ist ein Breifrei-Kind seit der ersten „normalen“ Mahlzeit. Sie hat eigentlich nie Brei bekommen. Erstens wurde ich schon beim ersten Versuch zu füttern komplett verrückt (es war mir einfach viel zu mühsam) zum andren hatte sie von Anfang an mehr Spaß daran, das Essen selbst in die Hand zu nehmen. Daher habe ich keine Erfahrung mit Brei. Was ich aber gemacht habe ist Porridge. Ich selbst bin kein großer Fan davon, ich esse meine Haferflocken lieber mit Joghurt. Aber ich wollte es mal ausprobieren und meine Tochter liebt Porridge. Zu Anfangs habe ich ihn mit Milch gemacht. Später die Milch durch Wasser ersetzt und gebe am Ende etwas Milch dazu.
150ml Wasser (oder Milch)
50g Haferflocken (ich benutze meist Kleinblättrige, aber das ist Geschmacksache)
1-2EL Obstmus
Schuss Milch(wenn man mit Wasser anfängt)
Wasser aufkochen lassen, Haferflocken einrühren, Hitze klein stellen und eindicken lassen. Dann Obstmus zugeben und wieder aufkochen lassen. Als letztes einen Schuss Milch dazu, wieder kurz eindicken lassen und den Topf vom Herd nehmen. Den Porridge kurz anziehen lassen (dadurch wird er sehr fest und kann mit der Hand gegessen werden) und schon kann das fröhliche patschen losgehen.
Gerade Porridge ist ein Essen, das besonders viel Dreck macht. Breifrei essen ist an sich schon sehr Brösel intensiv, je breiiger das Essen ist, umso schlimmer wird es. Meine Tochter hat sich daran nie gestört, sie fand das Abwischen im Anschluss immer schlimmer als das verklebt sein. Aber einige Leute in meiner Umgebung finden das sehr anstrengend. Mein Vater muss manchmal wegschauen oder raus gehen, weil er die Sauerei nicht sehen kann. Aber ich finde es wichtiger, dass meine Tochter die Zutaten wirklich kennenlernen kann und auch verschieden Konsistenzen kennen lernt. Außerdem kann sie so immer selbst entscheiden, wie viel sie essen möchte und bei unterschiedlichen Dingen am Teller, auch was. Das ist aus meiner Sicht sehr wichtig für ein ausgewogenes Essverhalten.
Etwas, was ich selber auch nicht wirklich esse, meine Tochter aber sehr genere, sind Hirsebällchen. Die habe ich komplett von der oben genannten Internetseite. Ich tausche nur manchmal Karotte gegen Zucchini aus. Auch habe ich am Anfang keinen Käse verwendet. Den bekommt meine Tochter erst hinein seit sie ca. 1 Jahr alt ist.
Zum Würzen habe ich Suppenwürze ohne Salz selber gemacht. Dafür kann man einfach die Schalen von Gemüse (Bio Gemüse, gut abgewaschen) oder aber das ganze Gemüse raspeln. Das wird dann auf einem Blech ausgebreitet und bei 120-150°C für einige Zeit im Ofen getrocknet. Da bei immer wieder schauen, wie das ganze schon aussieht. Das getrocknete Gemüse wird dann im Mörser zerstampft und ist einige Wochen in einem sauberen Glas mit Deckel haltbar. Man kann damit natürlich auch die Speisen für erwachsene Würzen, gerade wenn man sich etwas Salzärmer ernähren möchte.
Was ich leider erst später entdeckt habe, meine Tochter aber sehr gerne ist, sind vegane Palatschinken (also Pfannkuchen). Ich habe zuerst ganz normale gemacht, die meine Tochter aber nach den ersten zwei Versuchen nicht mochte. Dann hat meine Schwiegermutter (weil meine Schwägerin Veganerin ist) einmal vegane gemacht, und meine Tochter war total verrückt nach denen. Seither mache ich für sie immer die vegane Version. Das hat auch den Vorteil, dass sie so weniger Ei ist. Gerade am Anfang war das bei uns ein Thema, da sie da viele Dinge mit Ei bekommen hat.
30g Mehl (wieder egal welches)
60ml Milch (Pflanzenmilch, wenn es vegan sein soll, oder Kuhmilch, wenn ihr nur das Ei weglassen wollt.
Ich verfeinere auch noch mit einem Löffel Apfelmus, aber den kann man auch weglassen. Dann werden sie genau wie normale Palatschinken in der Pfanne heraus gebacken. Ob ihr das mit Butter oder einer veganen Alternative macht, bleibt euch überlassen. Ich gebe auch gerne verschiede Beeren mit dazu oder es gibt sie später mit Apfelmus bestrichen oder gedünstetem Apfel als Beilage. Schnell gemacht und kommen eigentlich immer gut an.
Um den Ei-Konsum zu reduzieren habe ich auch Obstkekse selbst entwickelt. Da habe ich auf das Wissen meiner Schwägerin zum Thema vegane Ernährung zurückgegriffen. Auch wenn ich selbst nicht vegan bin und auch finde, dass wir als Meschen (die nun mal Allesfresser sind) uns nicht unbedingt so ernähren sollten, sind immer mal wieder vegane Alternativen eine gute Idee in meine Augen. Gerade da wir in unserer westlichen Welt ohnehin zu viel Fleisch und tierische Produkte konsumieren.
100g Mehl
100-120mL Milch (Kuh oder Pflanzenmilch)
1EL Apfelmus
1TL Speisestärke
1TL Backpulver
80-100g Obst oder Beeren
1EL Kokosfett oder ein Schuss Rapsöl
Alle Zutaten zusammen mischen und den Teig mit dem Löffel auf ein Backbleck klecksen. Dann bei 170-180°C bei Ober-/Unterhitze für 15 Minuten Backen.
Das Apfelmus zusammen mit der Speisestärke ersetzt hier übrigens das Ei. Auch gut als Ei-Ersatz eignet sich Banane oder (bei Pikanten Spießen) Leinsamen in Wasser.
Auch sehr beliebt bei meiner Tochter sind die Rezepte Apfelwölkchen und Bananenkekse von der oben genannten Breifrei-Seite. Letzteres kommt auch wieder ohne Ei aus.
So, das waren jetzt mal ein paar Rezepte, die man mehr oder weniger von Anfang an geben kann. Ich werde später sicher noch einmal so eine Sammlung machen, wo dann auch ein paar Familliengerichte dabei sind.