Umzug, die Erste

Umziehen ist ja schon an sich eine mühsame und langwierige Angelegenheit. Umziehen mit einem Kleinkind ist aber noch einmal einen bisschen mehr von allem. Wir haben uns viel Zeit für alles genommen, und sind am Ende trotzdem in Chaos versunken. Aber das ist es alles wert, wenn wir dann endlich Platz haben. Und meine Tochter liebt ihr eigenes Zimmer jetzt schon.

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Wie ich schon mehrmals erwähnt habe, haben wir in einer Zwei-Zimmer Wohnung gelebt. Das war die ersten Monate (tatsächlich waren es dann 16 Monate) auch gar kein Problem. Solange meine Tochter noch nicht krabbeln konnte war es überhaupt nicht schlimm. Mit Krabbeln und dann auch Gehen wurde es schon etwas anstrengender. Besonders, da es fast unmöglich war, die Wohnung halbwegs Kindersicher zu bekommen. Wobei das auch etwas mit dem etwas suboptimalen Aufbau zu tun hat. Vor allem aber wollte ich gerne einen Ort haben, wo ich sie sicher für kurze Zeit „verwahren“ konnte (zum aufs Klo gehen oder so). Das war bei uns, nach dem Abbau der Gehschule leider gar nicht mehr gegeben.


Obwohl ich bereits kurz nach ihrer Geburt die neue Wohnung ausgesucht habe (es ist eine Genossenschaftswohnung die damals noch im Bau war), hat es sehr lange gedauert, bis wir sie endlich beziehen konnten. Die Pandemie hat alles etwas verzögert, wobei ich glaube, sie hätten auch so länger gebraucht, wenn auch wohl nicht gar so lange.


Als wir endlich ein Datum hatten, habe ich angefangen alles zu planen und vorzubreiten. Natürlich kann man nicht einfach die Wohnung an einem Ort zusammenfalten und am anderen wieder aufklappen (auch wenn ich das wirklich gerne können würde). Manchmal wäre Magie echt cool. Stattdessen habe ich, mit etlicher Vorlaufzeit, angefangen die Kisten zu packen. Nachteil dabei: wir hatten überhaupt keinen Platz dafür. Und während gefühlt nichts leerer wurde, stapelten sich die Kisten und ich wusste nicht mehr wohin damit. Dazu kam, dass es nicht gerade einfach ist, mit einem Kleinkind Kisten zu packen. Sie wollte mir meistens helfen, nur dass sie leider alles mögliche in die Kisten gegeben hat, das ich dann wieder herausnehmen musste. Natürlich konnte wir auch nicht einfach alles einpacken. Viele Dinge braucht man halt dann doch noch, gerade mit einem Kleinkind. Gewand, Windeln, Spielsachen, dazu natürlich auch Küchenutensilien usw. Kurz um, mein Vorrat an einfach zu verpackenden Dingen war schnell erschöpft.


Es war sehr nervenaufreibend, weil ich weiter kommen wollte, und nicht konnte. Und gleichzeitig mich gefragt habe, wieso wir so viel Zeugs haben. Irgendwie hat sich in den letzten Jahren echt viel angesammelt. Eingezogen sind wir mit 15 Kisten, wieder ausgezogen mit ca. 30, und da habe ich sicher ein paar wieder befüllte Kartons nicht richtig gezählt. Wo kommt das nur alles her? Nur das Kind ist es jedenfalls nicht, sie hat gar nicht mal so viel…


Da bekamen wir endlich den Schlüssel und das war eine Challenge für sich. Wir haben den ganzen Vormittag gebraucht, weil alle Wohnungen auf einmal übergeben wurden. Also alle mussten da sein, man hat dann nacheinander die Schlüssel bekommen. Bei 28 Wohnungen könnt ihr euch vorstellen wie lange das gedauert hat. Wir haben geglaubt es würde schneller gehen, und hatten daher noch nichts mit zum Ausräumen oder sonst was. Also waren wir den ganzen Vormittag in einer leeren Wohnung. Meine Tochter was super brav, obwohl ihr echt langweilig gewesen sein muss. Sie ist die ganze Zeit in der Wohnung herum gerannt und hat alles untersucht. Ihr neues Zimmer hat sie auch schon in Beschlag genommen, auch wenn ihr noch nicht klar war, dass das jetzt ihres sein würde.


Im Laufe der darauffolgenden Woche haben wir langsam alles, was im kleinen Auto platz hatte hinüber geräumt. Ich habe derweilen noch mehr Kisten gefüllt, und dann haben wir an einem Wochenende fast die ganze Einrichtung transportiert. Natürlich muss man die Möbel dann auch aufstellen, aber das war tatsächlich der kleinste Teil des ganzen.


Nur hatten wir irgendwie gar nicht mal so viele Möbel. Tatsächlich wirkte die Wohnung ziemlich leer, also abgesehen von der Unordnung. Das Transportieren war echt chaotisch und eine ziemliche Hetzerei. Ich muss sagen, trotz aller Planung haben dann eh wieder alle alles anders gemacht und ich bin erstaunt dass am Ende alle Dinge dort waren, wo sie hin sollten. Wir haben einiges in der alten Wohnung gelassen. Neben dem Tisch (wir müssen uns eine größeren Anschaffen) auch das komplette Vorzimmer (da nicht mehr praktikabel) und auch einiges an Kleinzeug. Das habe ich zum Teil im Internet verkauft (oder verschenkt, weil es eh schon recht alte Stücke waren) zum Teil waren die Dinge eh nur noch zum wegwerfen. Den Tisch bekommt meine Mutter, sie will ihn für ihre Werkstatt, na schauen wir mal, wie lange er jetzt bei uns im Keller steht. Meine Tochter fand den Ausräumtag glaub ich ganz lustig. Sie konnte die meiste Zeit mit einer Freundin von uns spielen und war ansonsten wohl nur etwas erstaunt warum wie ihr die Wohnung davontragen. Wirklich iritiert war sie dann erst am Abend, als wir in einer fast leeren Wohnung saßen. Und sie hat die ersten Nacht alleine in einem Zimmer geschlafen. Mein Mann und ich haben im Wohnzimmer geschlafen. Das diente einerseits zum Üben für das neue, eigene, Zimmer, zum anderen auch, damit wir am Abend noch fernsehen konnten, wenn sie schon im Bett war. Wir hatten ja keine Couch mehr…


Meine Tochter hat ihr Bett gleich in ihr Zimmer bekommen. Da wir die erste Woche noch in der alten Wohnung geschlafen haben (weil wir noch keine Küche hatten), hat sie die letzten Nächte in einem Reisegitterbett verbracht. Den Mittagsschlaf hat sie in der neuen Wohnung in ihrem Zimmer, in ihrem Bett absolviert. So konnte sie sich an das neue Zimmer gewöhnen. Sie hat das super angenommen und schläft seit der ersten Nacht in der neuen Wohnung ohne Probleme in ihrem Zimmer. Da kommt uns natürlich auch entgegen, dass sie ja an sich mehr oder weniger durchschläft. Manchmal muss ich aufstehen, weil sie ihren Schnuller oder ihren Bären sucht, aber an sich haben wir sehr ruhige Nächte. Am Wochenende, oder als mein Mann Urlaub hatte, holen wir sie in der Früh zum Kuscheln noch zu uns ins Bett. Unter der Woche mache ich das zwar auch, manchmal stehe ich aber auch einfach auf, je nach dem wie müde ich bin, oder wie spät es ist. Im Moment steht sie ca. um 7uhr auf, das geht gerade noch. Ich hoffe es wird nicht noch früher.


Da wir nun zum ersten mal einen normalen Kasten haben (bisher hatten wir in allen Wohnungen einen begehbaren Kasten, bzw. Abstellraum für alles), stehen bei uns vor allem Gewandkisten immer noch herum. Das aufbauen des Kastens zieht sich irgendwie ziemlich. Das hat verschiedene Gründe. Von der Tatsache, dass ich zu klein bin um großartig zu helfen, bis dahin dass wir beim Einkaufen ein paart Teile vergessen haben. Auch das Zimmer meiner Tochter ist leider noch nicht fertig. Dabei wollte ich gerade das möglichst schnell fertig haben, damit sie dort drinnen sicher ist, auch wenn der Rest noch Kraut und Rüben ist. Ihr Zimmer ist jetzt auch so gestaltet, dass sie sich darin nichts tun kann. Aber es ist halt nur halb fertig. Viel ungenutzter Platz im Moment. Aber was soll an machen. Eine Zeit lang habe ich einfach alles was ging in unser Schlafzimmer gestellt, aber seit der Kasten zumindest halb leer herum steht, geht das nicht mehr. Jetzt schau´ ich den Großteil des Tages, dass sie sich nicht etwas nimmt, womit sie sich verletzen könnte. Zum Glück ist mittlerweile wirklich viel verstaut. Und wir haben eine Speisekammer/Abstellraum, da kann man im Notfall auch schnell mal was verschwinden lassen.


Man muss Prioritäten setzen, deshalb war das Badezimmer das erste, das mehr oder weniger fertig eingeräumt war. Ich wusste gar nicht, dass ich so eine Hygienefimmel habe. Aber das Kind muss halt gewickelt werden, und baden und duschen muss man auch. Wir haben jetzt endlich eine Badewanne (ich liebe sie jetzt schon und ich war selber noch gar nicht baden). Mein Tochter war am Anfang ob der Größe aber wohl etwas irritiert. Die ersten Male wollte sie sich gar nicht hinsetzten. Dabei liebt sie baden und ist eine ziemlich Wasserratte. Nach jetzt gut vier Wochen ist sie endlich so weit, und hat sich zum ersten Mal hingesetzt zum Baden. Es wird also.


Auch wenn sie jetzt ihr eigenes Zimmer hat und dort auch mal alleine hin geht und spielt, ist sie noch immer viel im Wohnbereich und spielt dort. Außerdem ist sie im Moment ganz besonders auf Vorlesen aus. Ich weiß gar nicht wie oft ich ihr ein und das selbe Buch am Tag vorlese. Wirklich weiter komme ich so beim Ausräumen und Einrichten leider nicht. Aber gut Ding braucht halt Weile. Irgendwann ist dann auch die letzte Kiste ausgepackt. Solange das ist, bevor wir wieder umziehen und ich die Kisten wieder einpacke ist alles in Ordnung. Sollte dem so sein, werden sie ungeöffnet entsorgt. Dann war deren Inhalt komplett unnötig.

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