Die Geburt, der Zweite

Meine Kinder sind wie Tag und Nacht, und das nicht nur bei ihren Namen. Nicht um sonst nenne ich sie meine Sonne und meinen Mond. Die Geburt meines Sohnes war ganz anders als die meiner Tochter. Ich könnte nicht sagen welche schöner, anstrengender oder mühsamer war, sie hatten beide ihre ganz eigenen Verlauf.

Man sagt, Kinder kommen oft in der Nacht, und meine beiden haben das auch Wörtlich genommen. Beide haben sie am Abend angefangen. Mein Sohn hatte es allerdings erheblich eiliger als seine große Schwester. Ich hatte zwar am Abend bereits schwache Wehen, da diese sich aber wieder beruhigten, habe ich das für eine weiteren Fehlalarm gehalten und mein Mann und ich sind gegen 23 Uhr schlafen gegangen.

Ein paar Stunden später wach´ ich auf und stelle fest, dass die Wehen wieder da sind und auch recht kräftig. Ich hab meinen Mann geweckt und während er seine Mutter angerufen hat, damit sie auf die Große schauen konnte, habe ich die ersten Wehen veratmet. Ich war noch ganz guter Dinge, hat sich recht OK angefühlt.

Im Auto wurde es dann schon unangenehmer. Die Wehen kamen im 2-3 Minuten Abstand und waren echt heftig. Teilweise ging ohne schreien und mich irgendwo fest krallen nichts mehr. Dazu kamen schreckliche Rückenschmerzen. Ich hab mich wohl ziemlich verkrampft auf dem Sitz.

Die letzten 10 der 30 Minuten langen fahrt hatte ich die Sorge, dass wir es nicht mehr bis ins Krankenhaus schaffen und der Kleine im Auto kommt. Das ist dann allerdings zum Glück nicht passiert.

Im Krankenhaus hat mein Mann mich den Hebammen übergeben und meinte dann noch, er stelle nur kurz das Auto weg. Derweil war schnell klar, das er sich beeilen musste. Ich war bereits bei 8cm und hatte einen ziemlichen Druck nach unten.

Leider lag mein Sohn noch nicht ganz richtig im Becken. Ich hatte aber Glück, denn ich hatte eine sehr erfahren Hebamme im Dienst. Sie hat mich in eine Position verfrachte, die meinem Kleinen geholfen hat richtig runter zu rutschen. Und dann ging alles sehr schnell.

Knapp eine Stunde nach dem wir im Krankenhaus angekommen waren war mein Sohn auch schon da. Im Vergleich zur Großen, die 12 Stunden im Krankenhaus gebraucht hat, war das echt eine Blitzaktion. Die Schmerzen waren allerdings auch sehr heftig und ich war nachher ziemlich platt.

Mir hat man vorher ständig gesagt, das Baby wäre wohl zart und klein… Naja, er war genau so schwer und groß wie seine Schwester, also in echtes Durchschnittskind. Auf dem Ultraschall kann man eben doch nicht alles sehen.

Während der Kleine zum Glück gesund und munter war, ging es mir nicht so gut. Ich hatte ein sogenanntes Quargel, das ist eine Blutansammlung in der Gebärmutter, die nicht abfließt. Das entsteht manchmal, weil sich die Gebärmutter nach der Geburt nicht korrekt zusammen zieht. Dadurch blutet man sehr stark und ich habe gut 1 ½ Liter Blut verloren. Die Ärztin hat mir aber erklärt, das das noch kein Problem ist, da der Weibliche Körper vor der Geburt mehr Blut produziert. Als Vorbereitung. Da merkt man wieder, die Natur denkt sich schon was dabei.

Ich hatte Glück, man hat es schnell bemerkt, auch weil ich sehr aufmerksam bin und mir aufgefallen ist, das ich mehr Blut verliere als nach der ersten Geburt. Die Ärztin konnte die Ansammlung herausdrücken und mit einem Medikament und einem Eisbeutel hat sich die Gebärmutter dann doch noch zusammen gezogen. Ich musste also nicht in den OP. Das war so ziemlich meine Absolute Horrorvorstellung und ich war sehr froh, als das vom Tisch war. Und ich war sehr Dankbar, dass das bei der zweiten Geburt passiert ist, als mein Mann dabei war und nicht bei der ersten, als ich alleine war. So hatte ich jemanden bei mir und er konnte unseren Sohn halten, während die Ärztin mit mir beschäftigt war.p

Auf Grund dieser Komplikation musste ich eine Tag im Krankenhaus bleiben. Sie haben am nächsten Tag noch meine Eisenwerte kontrolliert, da da aber bereits wieder alles im steigen war, habe ich nur ein Eisenpräparat für die nächsten Wochen bekommen.

Die erste Nacht im Krankenhaus war ein absoluter Albtraum. Der Kleine hat viel geschrien und ich habe wenig geschlafen. Um so froher war ich als wir am nächsten Tag nach hause durften.

Über das Wochenbett beim zweiten Kind erzähl ich dann beim nächsten Mal.

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